John Paul Perdew (* 30. August 1943 in Cumberland (Maryland))[1] ist ein US-amerikanischer Festkörperphysiker, bekannt für Innovationen in der Dichtefunktionalmethode (DFT) mit Anwendungen in Festkörperphysik, Materialwissenschaften und Quantenchemie.
Perdew besuchte das Gettysburg College mit dem Bachelor-Abschluss in Physik 1965 und wurde 1971 an der Cornell University bei John W. Wilkins promoviert. Als Post-Doktorand war er bis 1974 an der University of Toronto bei Sy Vosko und anschließend bis 1977 an der Rutgers University bei David Langreth. 1977 wurde er Assistant Professor an der Tulane University mit einer vollen Professur ab 1982. Seit 2013 ist er Professor an der Temple University (Laura H. Carnell Professor) und Gründungsdirektor des dortigen Center for Materials Theory.
Perdew leistete wichtige Beiträge, um die Dichtefunktionaltheorie genau genug zu machen für Anwendungen zum Beispiel in den Materialwissenschaften und der Quantenchemie. Die Arbeit Generalized Gradient Approximation Made Simple über die Verallgemeinerte Gradientennäherung (Generalized Gradient Approximation, GGA) für das Austausch-Korrelations-Potential in der DFT von 1996 von ihm, Kieron Burke und Matthias Ernzerhof ist die meistzitierte Physikveröffentlichung für die Jahre 1996 bis 2010 und wurde bis 2023 über 130.000mal zitiert. 1981 entwickelte er mit Alex Zunger die Selbstwechselwirkungskorrektur.
2007 erhielt er den Outstanding Researcher Award der School of Science and Engineering der Tulane University. Er ist seit 2011 Mitglied der National Academy of Sciences und Mitglied der International Academy of Molecular Sciences (2003). 2012 erhielt er den Materials Theory Award der Materials Research Society. 2015 erhielt er den John-Scott-Preis,[2] einen Humboldt-Forschungspreis[3] und wurde Ehrendoktor der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest. 2019 wurde er Clarivate Citation Laureate.